Abzessbehandlungen im Mund- und Kieferbereich
Bei Auftreten eines Abszesses ist oft rasches Handeln erforderlich und eine präzise Einschätzung der Ausbreitungsgefahr das Gebot der Stunde. Hier ist ein schnellstmöglicher Zahnarztbesuch unbedingt anzuraten. Unbehandelte Abszesse können sich sogar zu lebensbedrohlichen Entzündungen wie eine Meningitis ausweiten. Dazuhin ist die Schmerzbelastung meist gross.
Ein Abszess selbst ist eine umkapselte Eiteransammlung im Kiefer – seine Ursachen können vielfältig sein. Meistens jedoch handelt es sich um die Folge einer bakteriellen Infektion, bei der sich die Entzündung von der Wurzelspitze oder Zahnfleischtasche eines kranken Zahnes ungehindert ausbreitet. Die Knochensubstanz um die Wurzelspitze wird aufgelöst, es bildet sich ein mit Eiter gefüllter Hohlraum. Diese Eiteransammlung wird durch eine Abszessmembran eingefasst und von der Umgebung abgegrenzt.
Abklingen des Druckschmerzes und Ausheilung
Der einzige Weg, einen Abszess zu bekämpfen, ist diese Membran unter örtlicher Betäubung zu öffnen (Inzision). Nach dem Eiteraustritt kann die Stelle gründlich mit antibakterieller Lösung gespült werden. Der Druck lässt nach und der Druckschmerz kann abklingen. Dann wird ein Gazestreifen mit einer heilenden, entzündungshemmenden Salbe eingelegt. Bei schweren Verläufen verschreiben wir Ihnen zusätzlich ein Antibiotikum.
Solch ein Abszess (die typische „dicke Backe") kann vermieden werden, indem man zusätzlich zur gründlichen Mundhygiene regelmässig die Zahnreinigung besucht und Röntgenbilder anfertigen lässt. Grundsätzlich gilt: Je früher ein Abszess behandelt wird, desto komplikationsärmer ist die Behandlung. Nach der Akut-Behandlung erfolgt die Ursachenbeseitigung. Ist zum Beispiel ein abgestorbener Zahn ursächlich für den Abszess, ist eine Wurzelbehandlung erforderlich.